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Bericht über die Regionale Allianz-Werkstatt am 12. Mai 2012 in Düsseldorf

Am Samstag, 12. Mai 2012, fand in der Freien Christlichen Schule in Düsseldorf-Reisholz die 3. Regionale Allianz-Werkstatt der Evangelischen Allianz Niederrhein-Ruhr-Südems statt.
Thema der 3. Regionalen Allianz-Werkstatt war „Leben“ – Leben in all seinen Facetten, von der Zeugung bis zum Tod.

In seinem Eröffnungswort las der Präses der Evangelischen Allianz Niederrhein-Ruhr-Südems, Michael Voss (Wuppertal), Worte aus Psalm 139: „Du, Gott, hast meine Nieren bereitet und mich im Mutterleib gebildet. Ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind Deine Werke, das erkennt meine Seele. Mein Gebein war Dir nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich unten in der Erde gebildet wurde. Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle meine Tage, die noch werden sollten, waren schon in Dein Buch geschrieben“.
Dieser Text mache deutlich, dass Gott das Leben jedes Menschen von Anbeginn aller Zeiten her kennt – schon lange, bevor unsere Existenz beginnt. Diese Existenz beginnt mit der Zeugung, dem Gebildetwerden in Mutterleib, nicht erst in einer willkürlich festgesetzten Phase der Schwangerschaft oder mit der Geburt. Deswegen sei auch eine Änderung des Sprachgebrauchs nötig: Schwangere seien keine „werdenden Mütter“, sondern Mütter, und ungeborene Kinder kein „werdendes Leben“, sondern vollwertige Menschen.
Gott begleitet unser Leben, von der Zeugung bis zum Tod, und auch darüber hinaus – und zwar jeden Tag, ja, jede Sekunde. Jedes Leben, ob ungeboren oder geboren, ob gesund oder gehandicapt, ob jung oder alt, ist Gott unendlich wichtig und muss es daher auch Christinnen und Christen sein, so Voss.

Bernd Katzschner (Sebnitz) von „Kaleb – Kooperative Arbeit Leben ehrfürchtig bewahren“  belegte in seinem Vortrag mit beeindruckenden Bildern von Kindern in ihren ersten 9 Lebensmonaten im Mutterleib, dass Leben mit der Zeugung beginnt. Schon nach wenigen Wochen sind Kopf, Rumpf, Arme und Beine sowie innere Organe der ungeborenen Kinder weit ausgebildet und erkennbar. Auch schockierende Bilder von durch Absaugung oder Ausschabung abgetriebenen Kindern ersparte Katzschner den Teilnehmenden der Allianz-Werkstatt nicht. Bei beiden Methoden werden die Ungeborenen ohne Betäubung zerrissen oder zerschnitten. Dass es sich hier nicht um „Zellklumpen“ handelt, sondern um empfindungsfähige Menschen, zeige sich auch daran, das bei einer Abtreibung der Herzschlag der Kinder extrem ansteige – wie bei allen Menschen in Stress- und Gefahrensituationen.
Auch Katzschner kritisierte den Sprachgebrauch in Bezug auf ungeborenes Leben und Abtreibung. So werde häufig von „Schwangerschaftsunterbrechung“ geredet – eine Unterbrechung schliesse aber die Möglichkeit der Weiterführung des Unterbrochenen ein, wohingegen eine Abtreibung ein Leben unwiderruflich beende.
Die Arbeit von Kaleb beschrieb Katzschner als begleitend und Mut zum Leben machend. Durch Beratungsgespräche möchte Kaleb Frauen in Konfliktsituationen ermutigen, sich für das Leben des Kindes zu entscheiden – wobei es häufig Widerstand aus dem Umfeld der Frauen, oft auch durch den Partner, gibt.
Die Beratung sei eindeutig für das Leben ausgerichtet, daher gebe auch nicht den „Schein“, der – wie gesetzlich geregelt – nach Beratungen zur Abtreibung berechtige. Einige Frauen seien darüber zwar enttäuscht, in der Regel seien sie aber offen für die ProLife-Argumente.
Neben dieser Beratung unterstützt Kaleb Frauen bei ungeplanten Schwangerschaften, begleitet Frauen aber auch nach Abtreibungen.
Zur Arbeit von Kaleb gehört ebenfalls, in der Öffentlichkeit (etwa durch Informationsstände) und in Schulen über Abtreibung und Alternativen hierzu informieren und aufklären. Weiterhin setzt sich Kaleb für eine kinder- und familienfreundliche Gesellschaft ein.

Sabine Stadermann (Marburg) von „Perspektivforum Behinderung“, einem der elf Arbeitskreise der Deutschen Evangelischen Allianz, machte deutlich, das gehandicapte Menschen insbesondere Teilnahme wünschen und als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft, und auch christlicher Gemeinden, anerkannt sein möchten. Dabei solle es nicht um Integration gehen, so gut diese auch gemeint sei, sondern um Inklusion. Bei letzterer werde der gehandicapte Mensch als gleichwertiger Partner auf Augenhöhe gesehen, während Integration eher die Einbindung in von Nicht-Gehandicapten geprägte Strukturen bedeute. „Behindert“ ist im Übrigen jeder Mensch, ob körperlich, geistig, psychisch, moralisch oder auf andere Weise. Niemand ist perfekt vor Gott, sondern durch seine Fragmentarität auf die Gnade Gottes angewiesen.
Und Gott möchte alle Menschen in seiner Gemeinde haben. Gerade die Schwachen, die mit Einschränkungen und Defiziten, sind eingeladen. Der Kirche fehle etwas, wenn die Menschen mit einem Handicap nicht in Gemeinden zu finden sind, denn sie sind ein Teil der konkreten Gemeinde. „Eine Gemeinde ohne Behinderte ist behindert“,
Stadermann, selbst erblindet, berichtete von der Arbeit des „Perspektivforum Behinderung“. Es wird Erfahrungsaustausch zwischen Christen mit Behinderung und auch mit Angehörigen, die Betroffene in ihren Familien haben, ermöglicht. So kann man gegensetiig Unterstützung und Ermutigung geben. Ein weiteres Ziel des Perspektivforum ist, behinderten Menschen die gute Nachricht von Jesus Christus zu bringen und ihnen so neue Lebensperspektiven zu geben.
Das Perspektivforum Behinderung arbeitet beim „European Disability Network“ mit.

Stephanie Hahn (Langenfeld) von der „Hospizbewegung St.Martin“ gab einen Einblick in die Arbeit mit Menschen, die am Ende ihres irdischen Lebens stehen. Hahn beschrieb sehr eindrücklich die Notwendigkeit dieser Arbeit, in dem sie konkrete Situationen schilderte, in denen die 1995 gegründete ambulante Hospizbewegung tätig ist. Ein wichtiger Grundsatz sei hierbei, die Bedürfnisse und Wünsche der kranken und sterbenden Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nicht die eigenen Vorstellungen, wie Hilfe und Unterstützung aussehen kann.
So ist dann auch das Selbstverständnis der Hospizbewegung St. Martin: „Wir wollen ein wenig von unserer Zeit dort verschenken, wo Menschen krank und allein sind; wo Niemand mehr Zeit und Ruhe hat, einfach mal zuzuhören; wo pflegende Angehörige einmal vorübergehend abgelöst werden möchten, um selbst zu entspannen, usw.“.
Jede Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen sei individuell und einzigartig, deshalb kann es auch keine feste „Regeln“ für diesen Dienst geben. Es gehe darum, empathisch – und mit Gottes Hilfe – zu erkennen, was dem bzw. den konkreten Menschen gut tut, was natürlich auch Gebet und das Sprechen über Tod und Ewigkeit einschliessen könne. Dies kann allerdings Menschen nicht aufgezwungen werden. Das Gebet für sterbende Menschen und ihr Umfeld werde freilich seine Wirkung nie verfehlen.
Die Hospizbewegung St. Martin möchte über die konkrete Begleitung Sterbender auch erreichen, dass sich Menschen mit dem Gedanken an Sterben und Tod als unabdingbar zum Leben gehörend vertraut machen und die Endlichkeit des irdischen Lebens nicht verdrängen, wie es häufig geschieht.
Auch Organisation von Schmerzherapie, Trauerbegleitung für Hinterbleibende und die Vorbereitung und Durchführung von Gedenkgottesdiensten, gemeinsam mit Gemeinden, gehört zum Tätigkeitsbereich der Hospizbewegung St. Martin.

Die Regionale Allianz-Werkstatt endete mit einer Gesprächsrunde unter der Fragestellung: „Was können wir konkret tun, um Leben wert sein zu lassen?“ – Leben in all seinen Facetten, von der Zeugung bis zum Tod.
Es wurden fünf Punkte herausgearbeitet:
– Gebet für verstärkte Wertschätzung des Lebens, insbesondere das ungeborene, das gehandicapte und das zu Ende gehende Leben.
– Das persönliche Engagement im Umfeld, wo derartige Situationen auftreten.
– Das Engagement in Organisationen und Bewegungen, die sich für das Leben einsetzen.
– Politische Arbeit, etwa Politiker (Abgeordnete vor Ort) daraufhin anzusprechen, durch entsprechende Gesetzgebung das Leben Ungeborener, Behinderter und Sterbender zu schützen und deren Lebensbedingungen zu verbessern.
– Schliesslich auch die finanzielle Unterstützung von Organisationen, die sich für das Leben einsetzen.

Auch im Kontext letzterer Möglichkeit sind hier die Kontaktdaten, aber auch die Kontoverbindungen (für Spenden) der Organisationen angegeben, die sich an der Regionalen Allianz-Werkstatt beteiligt haben:

KALEB
Fehrbelliner Strasse 99
10119 Berlin
Tel.: 030-44058866
Email: info@kaleb.de
Internet: //kaleb.de
Bankverbindung: Konto 176699
Evangelische Darlehnsgenossenschaft e.G.
BLZ 210 602 37

Perspektivforum Behinderung
c/o Stephan Dührkop
Rieckweg 1a
21502 Geesthacht
Tel.: 04152-4781 oder 0321-21338435
Email: postan01@duehrkop.de
Internet: //www.perspektivforum.org
Bankverbindung: Deutsche Evangelische Allianz
Stichwort: Perspektivforum Behinderung
Konto: 416800
Evangelische Kreditgenossenschaft
BLZ 520 604 10

Hospizbewegung St. Martin e.V.
Klosterstrasse 32
40764 Langenfeld
Tel.: 02173-856560
Email: hospizbewegung-langenfeld@t-online.de
Internet: //hospizbewegung-langenfeld.net
Bankverbindung: Konto 256255
Stadtsparkasse Langenfeld
BLZ 375 517 80

März 2, 2012 at 10:00 pm Hinterlasse einen Kommentar


Evangelische Allianz Wuppertal

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